Baustreitigkeiten in den VAE: Ursachen und Folgen

Baustreitigkeiten sind in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) an der Tagesordnung und können verschiedene Parteien wie Eigentümer, Planer und Bauunternehmer betreffen. Die wichtigsten Methoden zur Beilegung dieser Streitigkeiten in den VAE sind Verhandlungen, Mediation, Schiedsverfahren und Gerichtsverfahren.

Zu den wichtigsten Ursachen und Folgen von Baustreitigkeiten gehören:

Häufige Ursachen:

  1. Schlechte vertragliche Regelungen und unzureichend formulierte Vertragsbedingungen
  2. Vom Arbeitgeber initiierte Änderungen des Umfangs
  3. Unvorhergesehene Standortbedingungen oder Änderungen
  4. Schlechtes Vertragsverständnis und schlechte Vertragsverwaltung
  5. Probleme mit der Arbeitsqualität des Auftragnehmers
  6. Unfähigkeit des Auftragnehmers, Zeitziele einzuhalten
  7. Nichtzahlung oder verspätete Zahlungen
  8. Schlechte Designqualität
  9. Fehler bei der Einreichung von Ansprüchen
  10. Konflikte wegen Bauverzögerungen

Folgen:

  1. Finanzielle Kosten – Die durchschnittlichen Kosten für Baustreitigkeiten in den USA betrugen im Jahr 42.8 2022 Millionen US-Dollar
  2. Projektverzögerungen und -unterbrechungen
  3. Beschädigte Beziehungen zwischen den Parteien
  4. Möglichkeit rechtlicher Schritte, einschließlich Gerichtsverfahren oder Schiedsverfahren
  5. Negative Auswirkungen auf die Erwartungen der Stakeholder
  6. Zeit und Ressourcen werden für die Streitbeilegung aufgewendet
  7. Mögliche Einstellung der Arbeit in extremen Fällen

Zur Beilegung von Streitigkeiten greifen viele Parteien auf Schiedsverfahren als Alternative zu Gerichtsverfahren zurück. Schiedsverfahren gelten als potenziell schneller und wirtschaftlicher und bieten zudem Vorteile wie Flexibilität, Privatsphäre und die Möglichkeit, Schiedsrichter mit Spezialkenntnissen im Bauwesen auszuwählen.

Wie behandeln Gerichte in den VAE üblicherweise Streitigkeiten über Vertragsstrafen in Bauverträgen?

Streitigkeiten über Vertragsstrafenklauseln in Bauverträgen werden von den Gerichten der VAE üblicherweise wie folgt behandelt:

  1. Gültigkeit und Durchsetzbarkeit: Das Recht der VAE erkennt die Gültigkeit von Vertragsstrafenklauseln an, und Gerichte sind grundsätzlich befugt, diese durchzusetzen.
  2. Vermutung eines Schadens: Wenn ein Vertrag eine Vertragsstrafe enthält, gehen die Gerichte der VAE in der Regel davon aus, dass bei Vertragsbruch automatisch ein Schaden entstanden ist, ohne dass der Kläger einen tatsächlichen Schaden nachweisen muss.. Dadurch verlagert sich die Beweislast auf den Beklagten, der den Zusammenhang zwischen der Vertragsverletzung und dem Schaden widerlegen muss.
  3. Richterlicher Ermessensspielraum bei der Anpassung von Strafen: Während Strafklauseln grundsätzlich durchsetzbar sind, gewährt das Recht der VAE den Richtern die Ermessensbefugnis, den in einer Strafklausel festgelegten Betrag anzupassen oder sie ganz aufzuheben, wenn sie feststellen, dass sie für eine Partei zu missbräuchlich oder unfair ist..
  4. Vertragsstrafe für Verzug: Gerichte haben bestätigt, dass vorab vereinbarte Vertragsstrafen nur bei verspäteter Fertigstellung, nicht aber bei teilweiser oder Nichterfüllung von Arbeiten geltend gemacht werden könnenIn diesen Fällen stehen dem Arbeitgeber Schadensersatzansprüche nach anderen vertraglichen oder gesetzlichen Bestimmungen zu.
  5. Keine Unterscheidung zwischen Strafen und pauschaliertem Schadensersatz: Gerichte in den VAE unterscheiden in der Regel nicht zwischen reinen Vertragsstrafenklauseln und Schadensersatzklauseln. Beide werden nach dem Recht der VAE grundsätzlich ähnlich behandelt.
  6. Beweislast für pauschalierten Schadensersatz: Da pauschalierte Schadensersatzzahlungen einvernehmlich erfolgen, ist der Arbeitgeber nicht verpflichtet, tatsächliche Schäden nachzuweisen, bevor er sie im Rahmen des Vertrags erhebt.. Allerdings muss die Höhe des geforderten Schadensersatzes gemäß Artikel 390 des Zivilgesetzbuchs der VAE im Verhältnis zu dem vom Arbeitgeber erlittenen Verlust stehen.
  7. Pauschalbetrag vs. neu bewertete Verträge: Das Kassationsgericht von Dubai hat die Unterscheidung zwischen Pauschal- und Neuvermessungsverträgen bei der Schätzung des Preises von Änderungen bekräftigt, was sich auf die Anwendung von Vertragsstrafen auswirken kann.
  8. Sachverständigengutachten: Während sich Gerichte bei Baustreitigkeiten häufig auf Sachverständigengutachten stützen, behalten sie sich das Ermessen vor, Sachverständigengutachten in Bezug auf Vertragsstrafen und Schadensersatz anzunehmen oder abzulehnen..

Die Gerichte der VAE setzen Vertragsstrafenklauseln in Bauverträgen grundsätzlich durch, haben jedoch das Ermessen, diese anzupassen oder aufzuheben, wenn sie als überzogen erachtet werden. Die Beweislast geht in der Regel auf den Beklagten über, der den Schaden widerlegen muss, sobald eine Vertragsstrafe in Anspruch genommen wird, und die Gerichte behandeln Vertragsstrafen ähnlich wie andere Vertragsstrafen.

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